Schönborn lädt Jugend zur Lebensfreundlichkeit ein
Mariazell, 15.8.07 (KAP) Zu einer lebensfreundlichen und positiven Grundhaltung hat Kardinal Christoph Schönborn am Mittwoch bei der Festmesse der Internationalen Jugendwallfahrt in Mariazell aufgerufen. Vor 3.000 Jugendlichen warnte der Wiener Erzbischof vor den Gefahren der Zukunftsangst, des Nihilismus und der Resignation.
Es sei nicht zu leugnen, dass etwa durch die Umweltzerstörung "schwerere Zeiten" auf die Menschen zukommen, sagte Kardinal Schönborn. Dennoch wäre eine "Katastrophenstimmung" falsch, der Glaube der Christen lasse eine solche Stimmung nicht zu. Bei der Internationalen Jugendwallfahrt hätten die Jugendlichen gezeigt, dass es möglich ist, zum Beispiel über das Problem von Gerechtigkeit und Verteilung auf nationaler und globaler Ebene vernünftig nachzudenken und nach Lösungen zu suchen.
Eine Hymne auf das Leben sei auch der Inhalt des Festes, das die Kirche am 15. August feiert: Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Die Schönheit der Kirche zeige sich in Maria, sie stehe für die "unerschöpflichen Ressourcen der Liebe". Wegen dieser Ressourcen könne die Kirche "ein einzigartiges, weltweites Netzwerk der Barmherzigkeit" sein, unterstrich Kardinal Schönborn.
Trotz aller angeblichen "Leibfeindlichkeit" sage die Kirche Ja zum Leib, betonte der Wiener Erzbischof. Sie sage aber Nein zum Missbrauch des Lebens - "dem der anderen und dem eigenen". Die Kirche sorge sich um das Leben "von der Empfängnis bis zum letzten Augenblick".
"Jugend-Bischof" Franz Lackner lud die Jugendlichen - mit 1.000 jungen Österreichern waren rund 2.000 aus Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien und Bosnien anwesend - ein, zur Papstmesse in Mariazell am 8. September zu kommen. Trotz des offiziellen Anmeldeschlusses können Nachmeldungen für Jugendliche über einen eigens eingerichteten Infopoint vorgenommen werden, teilten Verantwortliche der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ) mit.
Papst freut sich auf Mariazell
Aus Castel Gandolfo richtete Papst Benedikt XVI. über eine TV-Schaltung nach dem Angelusgebet einen "besonderen Gruß" an "die jungen Freunde, die in Österreich, in Mariazell, über das Fernsehen mit uns verbunden sind". Wörtlich sagte der Papst: "Liebe Jugendliche, ihr habt euch in einem 'Haus Mariens' versammelt, das auch ich im nächsten Monat besuchen werde.
Das Beispiel der Mutter Jesu zeigt uns, dass Gott Menschen sucht, bei denen er Wohnung nehmen kann. Christus will auch in unseren Herzen wohnen. So wächst die Kirche, das Haus Gottes, wenn wir Menschen den Herrn mit unserem Glauben, mit unserer Anbetung, mit Hoffnung und Liebe aufnehmen und lebendige Steine an diesem geistigen Haus werden". Maria sei ein "auserwählter Stein des lebendigen Hauses Gottes", sagte Benedikt XVI.: "Wir wollen sie heute besonders um ihre Fürsprache für unseren persönlichen Lebensweg bitten".