Die Diözese Innsbruck
Geografisch gesehen ist die Diözese Innsbruck - wie das Bundesland Tirol - ein zerrissenes Gebilde. Sie umfasst einerseits rund zwei Drittel des Gebietes von Nordtirol (vom Arlberg bis zur Ziller) und andererseits Osttirol. Beide Teile sind geografisch vollständig voneinander getrennt.
Die Diözese hat 406.621 Katholiken (Stand: 31. 12. 2006). Das sind knapp 80 Prozent der Bewohner. Die Zahl der Pfarreien und Seelsorgestellen beträgt 286. Rund 20 Prozent der Katholiken feiern regelmäßig den Sonntagsgottesdienst mit. An den Hochfesten des Kirchenjahres sind die Kirchen oftmals überfüllt.
Die Einwurzelung des christlichen Glaubens im heutigen Diözesangebiet begann in der Römerzeit. Ausgrabungen belegen dies bereits für das 4. Jahrhundert nach Christus. Die noch heute gültige Grenze zwischen der Erzdiözese Salzburg und der Diözese Innsbruck mitten im Zillertal geht auf die Grenze zwischen den beiden römischen Provinzen Noricum und Rätien zurück.
Die vielhundertjährige christliche Tradition und die erstaunliche Treue zur katholischen Kirche haben die Kultur und das Denken der Menschen in Tirol nachhaltig geprägt. Auch wenn dies den im Land Ansässigen vielfach gar nicht bewusst ist: Die Millionen von Gäste, die alljährlich in dieses Land kommen, das zu den tourismusintensivsten der Welt zählt, sehen und spüren das auf Schritt und Tritt. Kirchen, Kapellen, Wegkreuze, Gipfelkreuze, Bilder mit religiösem Inhalt auf Häusern und vieles mehr sind beredte Zeugnisse. Den hervorragenden Ruf der Theologischen Fakultät Innsbruck bestätigen Bischöfe aus der ganzen Welt.
Wie die meisten Diözesen Mitteleuropas befindet sich die Diözese Innsbruck gegenwärtig in einer Phase des strukturellen Umbruchs und der Neubesinnung. Die Auswirkungen des zahlenmäßig drastischen Rückgangs an Klerikern in den vergangenen drei Jahrzehnten schlägt nunmehr voll durch. Seit Dezember 2003 ist der gebürtige Oberösterreicher Manfred Scheuer Diözesanbischof. Er hat die Weichen gestellt für die Bildung sogenannter Seelsorgeräume, die die jeweils verantwortlichen Priester und Laien in den Pfarreien zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit den Nachbarpfarreien verpflichtet.