Die Diözese Graz-Seckau
Die Diözese Graz-Seckau ist geographisch fast deckungsgleich mit der Steiermark, dem mit 16.387 km2 zweitgrößten Bundesland der Republik Österreich. Der Bevölkerung nach nimmt die Steiermark aber nur den vierten Rang unter den österreichischen Bundesländern ein: insgesamt leben in der Steiermark derzeit 1,151.678 Menschen (Angaben Ende 2006). Der geographischen Ausdehnung nach ist die Diözese Graz-Seckau die größte österreichische Diözese, der Katholikenzahl nach - 898.591 (Stichtag 31.12.2006) - die drittgrößte (nach Wien und Linz): 78,02 % der Steirerinnen und Steirer bekennen sich zur katholischen Kirche.
Soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte
Das Land ist seinen Zonen nach vielfältig: im Norden spielt der Tourismus eine große Rolle. Die alte Industriezone in der Mur-Mürzfurche hat den größten Bevölkerungsverlust zu verkraften. Die Oststeiermark ist in einem großen wirtschaftlichen Umbruch. Ein neuer Wirtschaftszweig ist in der Thermenregion entstanden. Die Weststeiermark teilt sowohl das Schicksal der obersteirischen Industriezone als auch die Umbruchssituation der Oststeiermark.
Graz, als Landeshauptstadt politisches Zentrum und der Sitz des Bischofs, hat in den letzten Jahren wirtschaftlich sehr vom Ausbau und der Ansiedlung einer Auto-Industrie profitiert. Graz war im Jahr 2003 europäische Kulturhauptstadt. Bei der Bewerbung für die Wahl dazu hat auch die 1997 in Graz abgehaltene II. Europäische Ökumenische Versammlung eine Rolle gespielt.
Die Kirche hat mit dem "Mitteleuropäische Katholikentag" mit der abschließenden "Wallfahrt der Völker" im Mai 2004 in Mariazell alte Kontakte zu anderen Staaten verstärkt und neue geknüpft, auch durch Pfarrpartnerschaften, die zum Teil schon in der kommunistischen Zeit, meist geheim und diskret angebahnt wurden.
Eine eigene Aufgabe nimmt in diesem Zusammenhang das bischöfliche Schloss Seggau bei Leibnitz wahr: seit 2005 findet dort - veranstaltet vom Land Steiermark mit starker inhaltlicher Beteiligung durch die Diözese - ein Dialogforum von europäischer Dimension statt: der „Pfingst-Dialog Steiermark: Geist & Gegenwart.". Seit 2006 ist dieses Bildungszentrum der Diözese der Ort einer Interrnationalen Sommeruniversität, zu der vor allem Studierende aus dem Südosten Europas geladen sind.
In intensiver Kooperation mit dem Land Steiermark wird das Thema „Pilgern" so aufbereitet, dass sowohl touristisch als auch seelsorglich neue Zielgruppen angesprochen werden. Durch das neue Medium „KirchenInfo" werden alle Haushalte regelmäßig über diese und andere Aktivitäten der Kirche informiert.
Pastorale Herausforderungen
Angesichts vieler Veränderungen in der Gesellschaft und in der Kirche wurden in einem intensiven Prozess folgende "Kernziele für die Seelsorge" beschlossen:
Die Kirche soll eine missionarische Kirche sein, sie soll als Sakrament der Einheit in Liturgie und lebendigen Pfarrgemeinden erfahrbar sein, als dienende Kirche für Benachteiligte und Schwache erkennbar werden und als ökumenische, dialogische und weltoffene Kirche Akzente setzen.
492 Priester, 51 Diakone, 150 pastorale Mitarbeiter, 1100 Religionslehrer, ca. 1000 Laien in Verwaltung, Kindergärten und Zentralstellen sowie ca. 6000 Pfarrgemeinderäte versuchen, diese Zielsetzungen in Einheit mit dem Bischof und der Diözesanleitung aktiv umzusetzen.