Die Diözese St. Pölten
Die Diözese St. Pölten wurde 1785 errichtet und umfasst das westliche Niederösterreich. Auf 10.450 Quadratkilometer leben etwa 628.000 Bewohner, davon 552.000 Katholiken.
In 25 Dekanaten sind 424 zum Teil sehr kleine Pfarren organisiert. Für kommende Herausforderungen werden derzeit neue pastorale Strukturen wie etwa Pfarrverbände und die Zusammenlegung von Kleinstpfarren überlegt. Derzeit wirken in der Diözese 296 Diözesanpriester. Weiters sind 251 männliche Ordensleute tätig, davon 54 ohne Priesterweihe. Etwa ein Viertel der Pfarren werden von den Klöstern und Stiften betreut. Unterstützt werden die Priester von 65 ständigen Diakonen. Hinzu kommen noch über 80 PastoralassistentInnen, die in der Pfarrseelsorge sowie in der kategorialen Seelsorge, vor allem in Krankenhäusern, tätig sind. Über 7.000 Frauen, Männer und Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich in den Pfarrgemeinderäten und deren Ausschüssen.
St. Pölten ist eine "klösterreiche" Diözese. Zu den großen Stiften und Klöstern zählen etwa Melk, Göttweig, Lilienfeld und Zwettl. Neben ihrer geschichtlichen und kulturellen Bedeutung kommt ihnen heute eine große Verantwortung als Schulstätten, Seelsorgezentren und "Orte der Begegnung" zu. Etwa ein Viertel der Pfarren sind sogenannte "Stiftspfarren".
Vielfältige soziale Aktivitäten
Neben dem pastoralen Engagement überzieht ein dichtes Netz an Beratungsstellen, Bildungsangeboten und Hilfsorganisationen die Diözese. 16 von 30 offiziellen Familienberatungsstellen im Bereich der Diözese sind in kirchlicher Trägerschaft. Dort werden Menschen kostenlos und anonym beraten. Schwerpunkte sind Beziehungsfragen zwischen Eltern und Kindern, bei Paaren, Familienberatung, Beratung nach sexuellen Übergriffen, weiters werden Psychotherapie und Mediation geboten. Seit über 30 Jahren gibt es die Telefonseelsorge, einen telefonischen Notrufdienst, der kostenlos rund um die Uhr erreichbar ist. Neuerdings auch mit einer eigenen Kids-line.
Die Caritas der Diözese hat sich zu einem dichten Netz sozialer Hilfstätigkeit entwickelt. In rund 100 Einrichtungen und Stützpunkten arbeiten über 1.200 ganz- und teilzeitbeschäftigte MitarbeiterInnen. Diese Arbeit wird durch über 6.000 HelferInnen auf Pfarrebene ergänzt, die neben der Mittelaufbringung unersetzliche Kontakte zu hilfesuchenden Menschen herstellen. Schwerpunkte sind die Betreuung geistig und psychisch behinderter Menschen sowie Beratung in psychischen Krisen, bei Sucht und Arbeitsproblemen. Über 2.500 Menschen werden von der Caritas in der mobilen Krankenpflege und Heimhilfe in über 365.000 Einsatzstunden jährlich betreut. Der Familienfonds der Diözese St. Pölten hat in den 35 Jahren seines Bestehens 4.000 Einzeldarlehen zu Familiengründungen vergeben.
Verschiedene Einzelaktionen engagierter Christen, darunter Arbeitslosenprojekte, Projekte für Lehrlinge, Hilfen für Asylanten und Flüchtlinge und die Emmausgemeinschaft, ehemaligen Häftlingen, Alkoholikern und Drogensüchtigen sowie Obdachlosen den Wiedereinstieg in ein normales Leben zu ermöglichen, ergeben mit den stark organisierten Bewegungen der Katholischen Aktion sowie den Erneuerungsbewegungen das Bild einer aktiven Kirche mit einer starken sozialen Ausrichtung.