Schönborn erwartet "Stärkung der Kirche"
Mariazell, 13.8.07 (KAP) Vom Besuch Papst Benedikts XVI. in Mariazell am 8. September erwartet sich der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, eine "Stärkung der Kirche in Österreich in der Tiefe". Bei aller Euphorie im Vorfeld gelte es doch immer wieder den eigentlichen Kern des Glaubens in den Blick zu nehmen, sagte der Wiener Erzbischof im Gespräch mit "Kathpress"; der Kardinal erinnerte in diesem Zusammenhang an die Mariazeller Gnadenstatue, die auf Jesus Christus hinweist. Weiters erwartet sich Schönborn auch eine "Vertiefung der Liebe zu Mariazell" als nationaler wie als internationaler Wallfahrtsort im Herzen Europas sowie eine verstärkte Bindung der Gläubigen in Österreich zum Papst.
Für ihn selbst sei Mariazell "so heimatlich wie kein anderer Wallfahrtsort", betonte Kardinal Schönborn. Mariazell wirke auf ihn wie auf so viele Österreicher "wie ein Magnet". Er komme immer wieder nach Mariazell, da der "einfachen und berührenden Geste" der Gnadenstatue "Trost und Kraft" entspringe, so Schönborn. Der steirische Wallfahrtsort entfalte bei jedem Pilger seinen ganz eigenen Reiz. Dies habe auch der damalige Kardinal Joseph Ratzinger bei seinem ersten Besuch in Mariazell vor drei Jahren gespürt, erinnerte der Wiener Erzbischof: "Vielleicht sagt der Papst in Mariazell am 8. September in seiner Predigt, was ihn damals 2004 persönlich so berührt hat".
Als "eindrucksvolles Glaubenszeichen der Jugend" empfindet Kardinal Schönborn die Internationale Jugendwallfahrt nach Mariazell. Das Begegnungsfest zum Auftakt der Jugendwallfahrt am Sonntag, 12. August, habe ihn "sehr, sehr positiv überrascht". Es sei eine "ideale Mischung aus fröhlichem Fest, Gebet, Kennenlernen und Musik" gewesen, die auf einen positiven weiteren Verlauf bis zum Höhepunkt, dem gemeinsamen Gottesdienst am Mittwoch, 15. August, schließen lasse, so der Kardinal.
Am Montagnachmittag hatte Kardinal Schönborn einen Workshop zum Thema "Religionsunterricht - eine verzichtbare Fleißaufgabe?" gehalten, bei dem es um die Frage des Wertes des Religionsunterrichts in einem modernen Lehrplan ging. Dabei habe sich erwiesen, wie sich "selbst die Kernschicht engagierter junger Katholiken schwer tut, ganz einfach und offen über den Glauben zu sprechen und ihn darzustellen". Es sei eine wertvolle Erkenntnis gewesen, so Schönborn, diese "Defizite einmal aufzuspüren", da nur so konkrete und praxisnahe "neue pädagogische Konzepte für den Religionsunterricht" entwickelt werden könnten.
Symbiose von Feiern und Einkehr
Auch "Jugend-Bischof" Franz Lackner zeigte sich sehr zufrieden nach dem ersten Tag der Jugendwallfahrt. Wie Lackner am Montagabend am Rande des Musikfestes auf dem Gelände des Jugendcamps in Mariazell im Gespräch mit "Kathpress" betonte, sei er "immer wieder beeindruckt und überrascht", wie gut die Jugendlichen "ausgelassenes Feiern und ruhige Einkehr und Gebet" miteinander verbinden. Am Vormittag hatte Lackner gemeinsam mit Erhard Busek einen Workshop zum Thema "Junges Christsein in Europa" geleitet. Im Rahmen des Musikfestes traten die Bands "PBH Club", "Full Power Spirit" (Polen) sowie die kroatische Band "October Light" auf.