Mariazell-Wallfahrt als "Herzenssache" des Papstes
Mariazell, 20.6.07 (KAP) Für Papst Benedikt XVI. ist es eine "Herzenssache", zur 850-Jahr-Feier von Mariazell in den steirischen Marienort zu pilgern: Das sagte Kardinal Christoph Schönborn am Dienstagabend beim Gemeinschaftsgottesdienst der österreichischen Bischöfe in der Basilika von Mariazell. Benedikt XVI. sei - noch als Kardinal - 2004 zum ersten Mal nach Mariazell gekommen; die besondere Atmosphäre des Marienorts habe ihn so ergriffen, dass er wieder zur Gnadenstätte kommen wollte.
Kardinal Schönborn dankte zugleich den Gemeinden des Mariazeller Landes für ihre Gastfreundschaft bei kirchlichen Großereignissen wie dem Mitteleuropäischen Katholikentag oder dem bevorstehenden Papstbesuch. Auch für die österreichischen Bischöfe, die seit einiger Zeit ihre Sommervollversammlung jeweils in Mariazell abhalten, sei dieser Ort inzwischen zur geistigen Heimat geworden: "Hier sind wir zu Hause".
Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz erinnerte in seiner Predigt daran, dass beim Papstbesuch die ganze Welt nach Mariazell schauen wird. Das sei ein Hinweis darauf, dass sich für den Glaubenden die Welt um Christus dreht: "Wenn Menschen das respektieren, haben sie eine andere Art des Umgangs miteinander". Am Lebensstil der Christen sollte "ablesbar" sein, an wen sie glauben.
Unzählige Menschen - Gerechte und Ungerechte, Suchende und Problembeladene, Traurige und Fröhliche - pilgern nach Mariazell, weil sie in Maria die "Quelle der Güte" entdecken, betonte Bischof Schwarz. Maria zeige den Menschen das Kind Jesus und verlocke sie so, ihr freundliches Gesicht zu zeigen. Letztlich gehe es darum, dass die Menschen "wahrhaft Liebende" werden. Papst Benedikt XVI. habe mit seiner ersten Enzyklika "Deus Caritas est" aufgezeigt, dass alles kirchliche Handeln zur Gottes- und Nächstenliebe hinführen soll.
Zu dem Gottesdienst waren vor allem die Bewohner von Mariazell und der umliegenden Gemeinden eingeladen; für die musikalische Gestaltung sorgten die Mariazeller Chöre. Bischof Schwarz würdigte die Mariazeller als "die Hüter des Heiligtums".